Hintergrundinfos
Jedes Kind träumt vom Erwachsensein - in einer Kinderspielstadt wird dieser Traum wahr. Kinderspielstädte sind „Mini-Städte“, in denen alle wichtigen Einrichtungen und Strukturen einer echten Stadt zu finden sind. Die soziale, politische und kulturelle Wirklichkeit wird dabei vereinfacht, in einem für Kinder verständlichen Ausmaß, abgebildet. Somit wird Kindern ein spielerischer Zugang zu dem komplexen System Stadt ermöglicht.
In einer Kinderspielstadt üben Kinder die verschiedensten Berufe und Tätigkeiten aus, die ihnen im Alltag immer wieder begegnen. Als Maler, Schneider, Apotheker, Bankangestellter, Müllmann, Fernsehmoderator oder – nach entsprechendem Wahlkampf – als Gemeinderatsmitglied oder Bürgermeister, erfahren sie politische Strukturen in spielerischer Umsetzung hautnah. Die hergestellten Produkte und angebotenen Dienstleistungen haben einen "echten" Wert, der mit dem verdienten Geld bezahlt werden muss. Sie regieren und gestalten ihre Stadt, in der sie leben und arbeiten, Geld verdienen und Steuern zahlen, spielen, studieren, am öffentlichen Leben teilnehmen, Verantwortung übernehmen und politisch aktiv werden.
Eine Kinderspielstadt erfordert die Integration des Einzelnen in verschiedenen Gruppen, angemessene Formen des sozialen Umgangs miteinander, die Fähigkeit zur Kommunikation, das Entwickeln eines Gemeinschaftsbewusstseins und die Bereitschaft zur Konfliktlösung. Auch die Notwendigkeit von Normen und Regeln und ihre Wichtigkeit für das Zusammenleben werden erfahrbar.
Ausgehend von der These, dass unsere realen Städte, unsere mediale Umgebung und die wirtschaftlichen Zusammenhänge für Kinder immer weniger erfahrbar werden, wollen Kinderspielstädte dieses Wissen spielend, durch aktive Beteiligung der Kinder, vermitteln. Hinter dem Begriff „Kinderspielstadt" verbirgt sich eine Idee, die pädagogische, kulturelle und politische Bildungsziele miteinander verbindet.